SG ROLAND & DENIS FABER - Gouden Duif-Sieger Deutschland & Superstar des Jahres Mittelstrecke

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Hamburg - Einige Male waren sie im Wettbewerb der Gouden Duif schon vorne platziert. Im Jahr 2013 waren sie 2. Opvolger Gouden Duif (4 Verm.), ein Jahr später waren sie Superstar van de Maand Mei halve fond und 1. Opvolger Gouden Duif (3 Verm.) 2014. Im Jahr 2015 waren sie 2. Superstar van het jaar halve fond (3 Verm.), und nun sind sie die strahlenden Gouden Duif-winnaar Duitsland und gleichzeitig die Superstars van het jaar halve fond Duitsland. Ein fantastisches Ergebnis nach einer traumhaften Saison. 

Wir waren bei den Siegern Roland und Denis Faber in Hamburg. Und ich muss sagen, es war für uns, dank der herzlichen Gastfreundschaft der ganzen Familie Faber, ein wunderschöner und erlebnisreicher Besuch. 

Die Fabers 

Wer gehört nun alles zur Schlaggemeinschaft? Auf dem Papier stehen Roland und Denis Faber, Vater und Sohn. Beide sind sehr sympathische Sportfreunde, wobei Sohn Denis gern das Wort übernimmt. Roland ist 54 Jahre alt und arbeitet im Schichtbetrieb. Denis ist 26 Jahre und studiert Psychologie, was ihm vielleicht dabei hilft, die Tauben zu motivieren. Ganz viel Zeit für eine regelmäßige Versorgung der Tauben bleibt da eigentlich nicht, wenn da nicht die Frauen wären, die eigentlich zur Schlaggemeinschaft dazugezählt werden müssten. Frauenpower ist angesagt. Mutter Mariola hilft regelmäßig auf dem Taubenschlag, während Tochter und Schwester Madlen (23 Jahre) immer dann einspringt, wenn Not am Mann ist, wenn Roland und Denis z.B. zu Siegerehrungen fahren müssen. Ich möchte auch nicht wissen, wie oft Mutter Mariola die Taubenschläge saubermacht. Und dann ist da noch Lea, die Freundin von Denis, die im Notfall auch hilft (Was tut man nicht alles aus Liebe!). Es ist also ein gut geöltes, eingespieltes Team, das bei den Fabers die Tauben versorgt, wobei ich den Eindruck hatte, dass die Führungsrolle mehr und mehr auf Denis übergeht. Taubensport ist jedenfalls bei den Fabers ein echter Familiensport. 

Sie gewannen mit folgenden Ergebnissen die „Gouden Duif“:

S

07.05.2016 Neubrandenburg

2.554 Tb.

1., 5., 29.

HF

04.06.2016 Pila

5.668 Tb.

1., 13., 31.

F

03.07.2016 Bydgosrcz

2.965 Tb.

13., 20.

HF

16.07.2016 Pila

2.710 Tb.

4., 26., 29.

HF

10.09.2016 Stargard

1.638 Tb.

38., 58., 61.

Zur Schlaganlage 

Die Fabers haben 1986 ihr Haus gebaut. Auf dem Grundstück ist kein Platz für meterlange Taubenschläge. Alles ist beschränkt auf eine verhältnismäßig kleine Anlage, die jedoch mit relativ vielen Tauben besetzt ist. Da ist eine entsprechende Lüftung von großer Bedeutung. Ich habe auf jeden Fall sehr gestaunt über die Platzverhältnisse und die Anzahl der Tauben.  
Die Fabers haben Platz für 40 Paar Zuchttauben und 10 Ammenpaare. Sie haben insgesamt 3 Reiseschläge und sie spielen ihre Tauben sowohl auf klassischer Witwerschaft nur mit Männchen als auch mit einem Teil ihrer Tauben auf Totaler Witwerschaft. Darüber hinaus reisen sie auch noch mit einigen Weibchen, von denen die Männchen zu Hause bleiben. Und sie haben natürlich auch einen Jungtierschlag. Die Besatzdichte ist nicht mit denen auf normalen Taubenschlägen zu vergleichen. Hier sitzen auf vergleichsweise kleinem Raum mehr Tauben, als in den einschlägigen Ratgebern für den Taubenschlagbau angegeben ist. Aber die Schläge hier in Hamburg sind perfekt belüftet oder besser gesagt: Sie werden perfekt entlüftet. Über den Reiseschlägen verläuft ein Kanal (kein geschlossenes Rohr), so wollen wir die Vorrichtung einmal bezeichnen, durch den die verbrauchte Luft aus den Schlägen abgesaugt wird. Ein wohldurchdachtes System. 
Zusätzlich haben Roland und Denis kürzlich noch Heizplatten in ihren Schlägen angebracht, die für etwas Wärme sorgen und die Abfuhr der Luft auch noch weiter fördern sollen. Auf jeden Fall fühlen sich alle Tauben bei diesen Lüftungsverhältnissen sehr wohl.  

Roland, Mariola und Denis Faber.Die Tauben 

Es waren etwas andere Tauben als ich sie bei vielen sehr erfolgreichen Züchtern normalerweise in die Hand bekommen habe. Die Faber-Tauben sind stärker gebaut, die Muskulatur fühlt sich stärker an, sie haben etwas mehr Volumen als andere Tauben. Ich will damit nicht sagen, dass sie zu dick oder zu schwer sind. Nein, das nicht, das Gewicht der Taube passt sogar sehr gut zur Größe der Taube. Mir gefielen sie sehr gut, und sie erinnerten mich an meine eigenen Tauben aus der Zeit vor 45/50 Jahren, die waren auch so, vielleicht kann man sagen, robust. Vor etlichen Jahren spielte man auch noch auf größeren Entfernungen. Damals standen mehrere Weitstreckenflüge von 600, 700 oder 800 Kilometer auf dem Programm. Was haben wir in Deutschland heute noch? Ein Kurzstreckenprogramm bis hin zur leichten Mittelstrecke. 600 Kilometer sind da schon die ganz große Ausnahme. Diese Art von robusten Tauben habe ich vor Kurzem auch bei Helmut & Alfons Klaas in Rietberg gesehen. Und die sind bekannt dafür, dass ihre Tauben auf großen Tribünenflügen siegen. Doch das nur so am Rande. 
Kurz und gut, die Tauben der Fabers haben mir sehr gut gefallen und sind für mich einer der Gründe für die großen Erfolge von Roland und Denis. Ich denke, auch ein Piet de Weerd hätte seine helle Freude daran gehabt. 
Die Abstammungen ihrer Tauben sollen hier bis auf ein paar Ausnahmen nicht weiter analysiert werden, denn die Fabers verfolgen ganz klar das Leistungsprinzip, das heißt, nur die wirklich Allerbesten dürfen bleiben.
Drei Tauben sollen hier näher beschrieben werden, und zwar der „Tyson“ und die beiden Olympia-Tauben „Mariola“ und „Madlen“. Wollte ich mehr Tauben näher beschreiben, würde es mir bei der Klasse ihres Taubenmaterials schwer fallen, wo ich anfangen und wo ich aufhören sollte.

Der „Tyson“

Star des Schlages ist der „Tyson“. Seinen Namen hat er übrigens daher, weil er so ein Kämpfer-Typ ist. Dieser Scheckvogel war 2010 1. Ass-Männchen in der Reisevereinigung, 1. Ass-Männchen des Verbandes und 1. Allround-Männchen im Regionalverband 150. Er flog den 1. von Pasewalk (256 km) gegen 1.887 Tauben, den 2. von Stargard (325 km) gegen 3.816 Tauben, den 6. von Wittstock (162 km) gegen 4.288 Tauben, den 8. von Minikowo (509 km) gegen 4.754 Tauben und unter anderem den 10. von Skepe (622 km) gegen 1.779 Tauben. Und dann kam er auf den Zuchtschlag, wo er für hervorragende Nachkommen sorgt. 
Sein Vater ist der „Bunte Argenton“, B 06-6154660, von Flor Engels und Söhnen. Dieser Vogel ist eng gezogen auf „Den 178“. Sein Großvater sowohl väterlicherseits als mütterlicherseits ist „Den 178“, und dieser Vogel hat bekanntlich den weltberühmten „231“ zum Vater.
Die Mutter des „Tyson“ ist das Stammweibchen 1906-05-557. Sie stammt aus einem Männchen von G. Kramer und dem Weibchen 2496-99-896 von Frank Kahlke, das wiederum aus zwei belgischen Tauben gezogen wurde, nämlich aus dem Willy-Van-Berendonck-Vogel B 94-6085277 und einem Weibchen von Simon Wijns mit der Ringnummer B 96-6414039. 

Herausragende Platzierungen bei den Meisterschaften des Verbandes Deutscher Brieftaubenzüchter:
6. Deutscher Verbandsmeister
19. Verbands-Jährigenmeister
11., 27., 36., 54. Ass-Weibchen des Verbandes

Die Olympia-Tauben „Mariola“ und „Madlen“

Auf der Olympiade in Brüssel sind die Fabers gleich mit zwei ihrer Weibchen vertreten. Das ist natürlich Frauenpower vom Feinsten, und diese Weibchen haben auch die entsprechende Namen bekommen. Da ist einmal die „Olympic Mariola“ (0901-14-213), die in der Klasse D Allround steht, und dann ist da die „Olympic Madlen“ (0901-15-857), die in der Klasse G Jährige Tauben steht. Beide Tauben haben selbstverständlich hervorragend geflogen. Nehmen wir die beiden doch einmal genauer unter die Lupe.

„Olympic Mariola“

„Mariola“ war 2014 6. Ass-Jungtaube in der Reisevereinigung. Ein Jahr später, 2015, war sie 1. Ass-Weibchen in der Reisevereinigung und sie war 2. Ass-Taube im HDI-Championat für Jährige, und 2016 war sie 4. Ass-Weibchen in der Reisevereinigung.
Mit folgenden Spitzenpreisen kann sie aufwarten:
 1. Neubrandenburg (208 km) 909 Tb. am 26.06.16
 2. Pasewalk (256 km) 2.640 Tb. am 16.05.15
 4. Naklo (510 km) 2.368 Tb. am 11.07.15
 5. Pasewalk (256 km) 1.802 Tb. am 23.08.14
 6. Lubno (411 km) 4.667 Tb. am 31.05.15
 7. Pasewalk (256 km) 2.639 Tb. am 09.05.15
 7. Bydgoszcz (532 km) 974 Tb. am 03.07.16
10. Stargard (314 km) 2.793 Tb. am 06.09.14
11. Neubrandenburg (208 km) 1.028 Tb. am 09.07.16
14. Milmersdorf (240 km) 547 Tb. am 26.07.15
16. Pila (447 km) 1.851 Tb. am 04.06.16
17. Neubrandenburg (209 km) 1.336 Tb. am 30.08.14
20. Pila (447 km) 1.448 Tb. am 11.06.16
23. Neubrandenburg (209 km) 2.902 Tb. am 25.04.15
24. Stargard (314 km) 1.997 Tb. am 06.06.15
26. Pila (447 km) 941 Tb. am 16.07.16

„Mariola“ stammt aus dem 0901-12-0327, einem Bruder des „Tyson 351“, mit der 0901-10-0114. Und die „114“ stammt wiederum aus zwei Originalen aus Belgien, nämlich aus dem B 07-6048570 von John und Jan Baeck und der B 07-3141622 von A. & H. Reynaert. Der „570“ ist übrigens ein Enkel des berühmten „Highlander“ von John & Jan Baeck. 
Ich habe die „Mariola“ in die Hand genommen. Sie gefiel mir ausgezeichnet. In jeder Beziehung ein hervorragendes Blauscheck-Weibchen. Sie hat sich einen Platz auf dem Zuchtschlag verdient!

„Olympic Madlen“

Kommen wir zur zweiten Olympia-Taube der Familie Faber. Es ist die „Olympic Madlen“. Ein noch recht junges Weibchen mit ausgezeichneten Leistungen.
Sie kann unter anderem mit folgenden Spitzenpreisen aufwarten:
1. Stargard (328 km) 531 Tb. am 18.06.16
2. Pila (447 km) 343 Tb., 4. im RegV. 2.719 Tb am 16.07.16
3. Parchim (119 km) 1.312 Tb., 6. in der RV 2.544 Tb. am 01.05.16
3. Pila (447 km) 513 Tb., 8. im RegV. 4.456 Tb. am 11.06.16
3. Neubrandenburg (208 km) 385 Tb., 6. RegV. 2.964 Tb. am 09.07.16
8. Neubrandenburg (208 km) 1.220 Tb. am 22.08.15
9. Pila (447 km) 805 Tb. am 04.06.16
„Olympic Madlen“ stammt aus dem „Nationen AS 655“, 0901-09-0655, und der wiederum stammt aus dem Stammweibchen 1906-05-0557 von Willi Schlüter. Die Mutter von „Olympic Madlen“ ist die „Yvanna“ von den Gebrüdern Herbots. Sie stammt aus dem berühmten „Yvan“, B 07-2103401, mit der B 09-5163287, einer Tochter des „Atilla“, B 03-2101321, der 2003 Nationale Ass-Taube von Belgien war. Nicht schlecht, diese Abstammung. Übrigens wurde der „Ivan“ von Deno-Herbots gespielt und war 2009 1. Nationale Ass-Taube des KBDB auf der Mittelstrecke. Wenn man dann noch weiß, dass er aus einem Sohn des weltberühmten „Bliksem“ stammt, dann sagt das doch schon alles. Auch die „Olympic Madlen“ ist eine wunderbare Täubin in der Hand. Ist sie auch für den Zuchtschlag vorgesehen?

Dicht gedrängt sitzen die Tauben auf dem Schlag.Das Röhnfried Racing Team

Bei meinen Schlagberichten stelle ich auch immer die Frage nach der Versorgung der Tauben. Bei Roland & Denis Faber ist die Antwort einfach, denn sie gehören zum Röhnfried Racing Team, wodurch sie ihre Tauben mit den Produkten von Röhnfried versorgen.
Ich zitiere hier aus dem Schlagbericht über die SG Faber im aktuellen Katalog von Röhnfried:
Während der gesamten Zuchtsaison erhalten die Zuchttauben von Roland & Denis an zwei Tagen in der Woche Taubenfit E 50 über das Wasser. Außerdem wird an zwei Tagen in der Woche das Futter mit Hessechol, Moorgold oder Hexenbier angemischt und mit Kräuter-Mix, Entrobac oder Jungtierpulver abgetrocknet. Während der Reisesaison halten sich Roland & Denis größtenteils an den Röhnfried-Versorgungsplan, bis auf einen zusätzlichen Trick: „Am Morgen nach dem Flug feuchten wir das Futter mit Hessechol an und trocknen es mit der Kombination Entrobac und Jungtierpulver ab. Das hat sich für uns mehr als bewährt“, so Denis. Die Jungtauben werden während der Reisesaison genauso wie die Alttauben versorgt. „Schließlich möchten wie ihnen diese System angewöhnen“, erklärte Denis. „Im Vorfeld werden sie ganz spartanisch gehalten, wir lassen sie draußen im Garten gewähren und die Schläge werden alle 7 bis 10 Tage gereinigt. Ins Wasser bekommen sie täglich Avidress und über das Futter ein Mal in der Woche Moorgold mit Entrobac. Während der Mauser im Frühjahr werden die Tauben zusätzlich mit Taubengold versorgt.“ Auf die Frage, auf welche Produkte sie nicht verzichten möchten, antwortete Denis: „Rotosal, Entrobac und Blitzform. Die dürfen einfach nicht fehlen!“
Soweit in aller Kürze das Versorgungsprogramm mit Röhnfried-Produkten. Täglich bekommen die Tauben eine Mischung aus den verschiedensten Gritsorten, Winput und Nutripower frisch vermengt mit TOVO. 
Denis unterhält sich oft persönlich und am Telefon mit Alfred Berger, Dr. Matthias Warzecha und Hans-Paul Esser, von denen er wertvolle Tipps erhält. 

Zum Schluss

So weit ein kurzer Überblick über die Schlaggemeinschaft Roland und Denis Faber, die Gewinner der Goldenen Taube Deutschland 2017. Frauenpower war angesagt und eigentlich noch viel, viel mehr. Roland und Denis gehören ganz sicher ohne Einschränkung zu den allerbesten Züchtern Deutschlands. Ich bin überzeugt, dass wir auch in Zukunft noch sehr viel von ihnen hören und lesen werden.

Auteur: 

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