EMILY, MILAN & MARCO MATTIS - Gouden Duif-Gewinner Deutschland

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Hessen, ein Bundesland für Taubenzüchter!

Als deutscher Taubenzüchter müsste man in Hessen wohnen. Warum? Das ist einfach gesagt, denn hier ist der Taubensport noch lebendig. 49 Reisevereinigungen mit etwa 2.850 Mitgliedern und 1.240 reisenden Schlägen gibt es hier. Das sind schon beeindruckende Zahlen in einer Zeit, in der überall geklagt wird, dass der Taubensport immer mehr zurückgeht. Und, das muss auch einmal erwähnt werden, es gibt hier ein hervorragendes Management. Ich muss mich einfach wiederholen. Im letzten Jahr schrieb ich über die Schlaggemeinschaft Fuchs und Wolf, die auch in Hessen wohnt und damals Gouden Duif-Winnaar Duitsland war, Folgendes: „Jedes Jahr gibt es die Hessenmeisterschaft, die es wirklich in sich hat. Jahr für Jahr werden die Sieger am „Hessen-Champions-Day“ geehrt. Es ist eine Ehrung der besonderen Art, eine Ehrung, die inzwischen eine Vorbildfunktion weit über Hessen hinaus hat. Ein voller Erfolg für unser Hobby und eine unwahrscheinlich gute Werbung für unseren Taubensport.“ Fuchs und Wolf waren also im vergangenen Jahr Hessenmeister und Gewinner der Gouden Duif.

In diesem Jahr sind die Gewinner der Gouden Duif und auch die Gewinner der Hessenmeisterschaft Emily, Milan & Marco Mattis aus dem kleinen Ort Burghaun-Rothenkirchen, das etwa 15 km nördlich von Fulda am Rande der Rhön in einer wunderschönen Mittelgebirgslandschaft liegt. Man kann also sagen, dass die Familie Mattis dort „wohnt, wo andere Urlaub machen“. Aber unabhängig davon, ist es also wieder Hessen, aus dem die Gewinner der Gouden Duif stammen.

Marco Mattis mit seinen beiden „Schlagpartnern“Die Schlaggemeinschaft

Die Schlaggemeinschaft besteht seit 2019 aus Emily (6 Jahre), Milan (4 Jahre) und ihrem Vater Marco (40 Jahre) Mattis. Bis 2011 war auch noch der Vater von Marco mit Namen Rudi (75 Jahre) Mitglied der Schlaggemeinschaft. Er mischt natürlich noch immer gewaltig mit, und das ist auch nötig, denn Marco ist Polizist und muss zu unterschiedlichen Zeiten Dienst machen, oft auch des Nachts.

Seit 1986 wird im Hause Mattis der Taubensport betrieben. Vater Rudi hat heute als Rentner die nötige Zeit, um sich hervorragend vor allem um die Sauberkeit der Schläge zu kümmern, während Marco alles Weitere rund um den Taubensport erledigt. Es ist ein gut eingespieltes Team, das sich in jeder Hinsicht hervorragend ergänzt. Die Frauen dürfen natürlich auch nicht vergessen werden. Sie stehen voll und ganz hinter dem Hobby ihrer Ehemänner.

Wie kam nun Marco Mattis zum Taubensport? Das ist schnell erklärt. Vater Rudi hatte in jungen Jahren selbst Tauben, aber aus beruflichen Gründen musst er dieses Hobby aufgeben, doch so ganz war die Liebe zu den Tauben nicht aus seinen Gedanken verschwunden. So war es sicherlich kein Zufall, dass er 1985 seinem damals sechsjährigen Sohn Marco eine Brieftaube mit. Der kleine Marco war begeistert von dem Täubchen und schnell war auch ein Platz im Kaninchenstall gefunden. Damit nahm eine neue Taubenzüchterkarriere ihren Anfang, denn bald wurde ein richtiger Taubenschlag gebaut, und so war der Brieftaubensport im Hause Mattis wieder eine feste Größe. Vater und Sohn spielten mit Tauben.

Die Zuchtbasis

Die Basis des Schlages sind Kinder und Enkelkinder des Spitzenvererbers „116“ (03671-94-116). Diese wurden erworben bei Ludwig Kircher in Saarwellingen und seinem Bruder Franz Kircher in Steinbach (Burghaun). Der „116“ war eine originale Taube der Schlaggemeinschaft Müller & Bischoff aus Pirmasens. Er war ein Enkel des berühmten „Litti“ von Rudi & Agnes Köhne und selbst ein hervorragender Reisevogel. Er wurde unter anderem 1996 1. Ass-Vogel im 24. Bezirk und bester Vogel im Kreisverband. Neben seinen hervorragenden Flugleistungen entwickelte sich der „116“ in den Folgejahren zu einem absoluten Ausnahmevererber. Inzwischen fliegen weltweit 300 Nachkommen des „116“ erste Konkurse.

Der Nachzucht des Spitzenvererbers „116“ verdanken Rudi und Marco Mattis unglaublich viel. Aber das ist natürlich nicht alles. Passende Ergänzungen mussten her. Man fand das passende Blut, um den Stamm des „116“ zu ergänzen. In erster Linie waren es vielleicht die Vandenabeeles und da ganz besonders aus der Linie des „Wittenbuik“, die für besonders gute Ergänzungen sorgten. In fast allen Tauben fließt heute Vandenabeele-Blut. Aber auch Tauben von den deutschen Züchtern Werner Stellermann, Klaus Stieneker und Georg Fröhlingsdorf sorgten für hervorragende Neuzugänge. Wir dürfen natürlich auch die Belgier nicht vergessen. So trugen auch Tauben von Johan Donckers, André Roodhoft und Sabrina Brugmans zum großen Erfolg bei. Anhand der Stammbäume der allerbesten Tauben des Jahres 2019 können sie sich selbst ein Bild darüber machen.

Neuanschaffungen sind bei Rudi und Marco Mattis immer wieder aktuell. Stets halten sie die Augen auf und schauen, wo es etwas zum Verstärken gibt. Getreu dem Motto: „Stillstand ist Rückschritt“.

GOUDEN DUIF DEUTSCHLAND
05-05 Hockenheim 3877 d. 2, 3, 4
26-05 Ettenheim 3781 d. 1, 2, 3
06-07 Besancon 4669 d. 2, 3
21-07 Lure 2044 d. 4, 6, 12
19-08 Vogelsburg 1056 d. 1, 2, 4

Frühere Erfolge

Es sollte keiner glauben, dass das Jahr 2019 das erste Jahr war, in dem die SG Mattis von sich reden machte. Nein, auch in den vorhergehenden Jahren wurde schon sehr gut gespielt. Greifen wir doch einmal einige Erfolge heraus. Im Jahr 2012 wurden Vater und Sohn Mattis 2. Hessenmeister und 7. Deutscher Verbandsjährigenmeister. Sie stellte mit der „Mattis Lady“, 06195-11-1433, das 5. Ass-Weibchen auf Bundesebene. Dieses Weibchen wurde an den bekannten Schlag von Werner Stellermann verkauft und 2019, als der Schlag Stellermann aufgelöst wurde, zurückerworben. Ab 2020 züchtet sie also wieder auf dem Schlag ihrer Geburt.

Ein hervorragendes Jahr war auch 2015. Da wurden Vater und Sohn Mattis 1. Hessenmeister, 8. Deutscher Meister der Zeitschrift „Die Brieftaube“ und 8. Deutscher RV-Meister des Verbandes. Und man gewann zum ersten Mal eine Auszeichnung im Wettbewerb von „De Duif“, man wurde 5. Monatsmeister August/September Snelheid. Also ein besonders erfolgreiches Jahr und Rudi und Marco sind besonders stolz auf den Ehrenpreis der Zeitung „De Duif“ und natürlich auf die goldene Anstecknadel.

Die Erfolge des Jahres 2019

Und dann kam das Jahr 2019. Ein sehr schwieriges Jahr mit sehr schweren Flügen. Nicht jeder Flug konnte so stattfinden, wie er geplant war. Aber so ist das nun einmal im Taubensport. Die Schlaggemeinschaft Emily, Milan & Marco Mattis wurde 2019 1. Hessenmeister und stellte die beste Taube in Hessen. Weiterhin haben sie mit der „Corvette 375“, 02289-14-375, das beste Altweibchen Hessens und mit der „First Lady“, 02289-18-254, das beste hessische jährige Weibchen.

Die „Corvette“ flog in der Saison 2019 von 12 Einsätzen 12 Preise. Von 1.200 möglichen Ass-Punkten erzielte sie sagenhafte 1.151,16 Punkte, darunter waren ein 1., 1., 2., 4., 5., 5., 8., 8., 10., 17. und 26. Konkurs.

„Corvette 375“ hat schon einen besonderen Charakter. Sie ist eine Diva auf dem Schlag. Sie wirkt auf den Betrachter leicht arrogant und beobachtet das Geschehen auf dem Taubenschlag mit größter Aufmerksamkeit. Sie vermittelt den Eindruck, dass sie weiß, dass sie die „Schönste“ und „Beste“ auf dem Schlag ist.

Im einzelnen errang die „Corvette 375“ folgende Preise auf RV-Ebene:

05.05.19 Hockenheim (174 km) 847 Tauben: 1.

12.05.19 Karlsruhe-Spielberg (220 km) 941 Tauben: 17.

18.05.19 Rastatt (230 km) 904 Tauben: 8.

26.05.19 Ettenheim (304 km) 862 Tauben: 2.

02.06.19 Müllheim a. Rhein (356 km) 750 Tauben: 4.

09.06.19 Lure (409 km) 598 Tauben: 8.

16.06.19 Lure (409 km) 558 Tauben: 11.

23.06.19 Müllheim a. Rhein (356 km) 537 Tauben: 5.

30.06.19 Karlsruhe-Spielberg (220 km) 460 Tauben: 26.

07.07.19 Besancon (474 km) 340 Tauben: 1.

15.07.19 Lure (409 km) 329 Tauben: 10.

21.07.19 Lure (409 km) 275 Tauben: 5.

Und dann ist da noch die „First Lady“. Sie flog in der Saison 2019 ebenfalls von 12 Einsätzen 12 Preise. Von 1.200 möglichen Ass-Punkten erzielte sie 1.130,91 Punkte, darunter waren ein 1., 2., 4., 6., 6., 8., 9., 11., 14., 16., 19. und 29. Konkurs.

Die „First Lady“ ist ein sehr ruhiges und zahmes Weibchen, welches sehr stark auf sein Territorium fixiert ist. Auf ihren Zellenplatz in der obersten Reihe des Weibchenregals lässt sie keine andere Schlaggenossin. Erdnüsse frisst sie gerne aus der Hand ihres Züchters.

Im einzelnen errang die „First Lady“ folgende Preise auf RV-Ebene:

05.05.19 Hockenheim (174 km) 847 Tauben: 2.

12.05.19 Karlsruhe-Spielberg (220 km) 941 Tauben: 11.

18.05.19 Rastatt (230 km) 904 Tauben: 9.

26.05.19 Ettenheim (304 km) 862 Tauben: 1.

02.06.19 Müllheim a. Rhein (356 km) 750 Tauben: 4.

09.06.19 Lure (409 km) 598 Tauben: 6.

16.06.19 Lure (409 km) 558 Tauben: 16.

23.06.19 Müllheim a. Rhein (356 km) 537 Tauben: 29.

30.06.19 Karlsruhe-Spielberg (220 km) 460 Tauben: 19.

07.07.19 Besancon (474 km) 340 Tauben: 6.

15.07.19 Lure (409 km) 329 Tauben: 14.

21.07.19 Lure (409 km) 275 Tauben: 8.

Das sind doch hervorragende Ergebnisse der beiden besten Weibchen des Schlages. Nebenbei bemerkt: Diese beiden Weibchen haben nicht nur ihre Spitzenpreise in der Reisevereinigung erzielt sondern auch in der Fluggemeinschaft und/oder in der Regionalverbandsgruppe.

Zu diesen Erfolgen kommen natürlich noch viele weitere beeindruckende Ergebnisse hinzu. Auf Reisevereinigungsebene (34 Züchter) wird die Schlaggemeinschaft:

1. RV-Meister

1. RV-Weibchenmeister

1. RV-Männchenmeister

1. RV-Jährigenmeister

1., 2., 3. und 4. beste Weibchen

1., 2., 3., 4. und 5. bestes Ass-Weibchen in der RV

Auf FG-Ebene (122 Züchter) wird die Schlaggemeinschaft 1. FG-Meister.

Auf Bundesebene werden die Mattis 1. RV-Meister des Verbandes.

Und dann natürlich die „Gouden Duif“-Konkurrenz. Hier werden sie die strahlenden Sieger in der Gesamtkonkurrenz mit 5 Meldungen.

Die bescheidene SchlaganlageIhre Reisemethode

Sie spielen wie so viele Züchter in Deutschland die Totale Witwerschaft mit etwa 32 Männchen und 40 Weibchen. Dass die Weibchen in der Überzahl sind, macht nichts aus, sie fliegen, wie man gesehen hat, trotzdem ihre Preise. Im Großen und Ganzen ist der Gesamtbestand sehr niedrig. Auch Zuchttauben werden nicht übermäßig viel gehalten. So kommt man auf einen Winterbestand von etwa 120 Tauben. Das ist eine Taubenzahl, die von vielen Spitzenzüchtern in der Saison Woche für Woche weit übertroffen wird.

Etwas zur Versorgung

Zur Versorgung der Tauben ist nicht viel zu sagen. Sie erhalten handelsübliches Futter der Firmen Van Robaeys, Beyers und Versele.

Eine Behandlung mit Parastop wird durchgeführt, und vor der Reise gibt es noch eine 5-tägige Kur mit BS. Jeder weitere Einsatz von Medikamenten erfolgt dann nach Bedarf.

Dies und das

Die Schlaganlage steht auf einem Grundstück mit Hanglage und ist nicht übermäßig große. Es wird keine Massenhaltung angestrebt, was einem Züchter, der wie Marco voll berufstätig ist, auch nicht möglich ist. Alles ist mit viel Überlegung gebaut worden. Es hat mir unglaublich gut gefallen.

Ganz zum Schluss will ich auch noch etwas zu den Tauben sagen. Sie sind eine Klasse für sich. Ich habe selten so wunderbare Tauben gesehen. Vom Körperbau her, vom Auge, vom Flügel, es sind einfach perfekte Tauben. Ich bin gespannt auf die weiteren Meisterschaften dieser Schlaggemeinschaft.

Auteur: 

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