Geschichte

1888 - Gründung von De Duif

Es ist der Herausgeber Leemans, der auf Vorschlag einiger Züchter 1888 daran denkt, eine Taubensportzeitung herauszugeben. Zu der Zeit gibt es in Antwerpen zwei Lager: De Vrije Bond (Der freie Verband) und der Stadsbond (Stadtverband). Die Mitglieder von De Vrije Bond wollen ihre eigene Zeitung, und so wird De Duif gegründet. 
Schon von Anfang an werden auch öffentliche Versteigerungen organisiert. 
 

Jaak Adriaenssens Henri Adriaenssens1894 - Gebrüder Adriaenssens

Züchter, die Taubenzeitungen lasen, waren zu jener Zeit dünner gesät als heute, sodass die Auflage sehr begrenzt war. Herausgeber Leemans ist darum froh, als er seine Zeitung 1894 den Gebrüdern Jan und Henri Adriaenssens überlassen kann. 
Ab dem Zeitpunkt war De Duif immer in Händen von Taubenliebhabern, und es bestand die berechtigte Hoffnung, dass ihre Taubenzeitung zu einem Erfolg werden würde. So einfach ist das jedoch nicht. De Duif ist zu lokal orientiert und zu sehr an eine Gruppe gebunden. 
Die Aufrechterhaltung erfordert finanzielle Opfer. Die wöchentliche Auflage übersteigt selten 500 Exemplare. 
 

1914-1918 - Der Erste Weltkrieg

Während des Krieges wird der älteste Sohn von Jaak Adriaenssens als politischer Gefangener nach Deutschland verschleppt, wo er 1918 im Alter von 23 Jahren stirbt. Ein schwerer Schlag für die Familie, da er bereits seit einigen Jahren in der Druckerei hospitiert hatte. Durch dieses traurige Geschehen steigt, völlig unerwartet, Jos Adriaenssens als Zweitältester in die Firma ein. 
 

1918 - Zwischenkriegsjahre

Nach dem Ersten Weltkrieg verschwinden De Vrije Bond und der Stadsbond, und De Duivenvriend, die andere Antwerpener Taubenzeitung, gibt auf. Damit beginnt der Aufstieg von De Duif. 
Bereits im Dezember 1918 erscheint De Duif wieder, obwohl die Zahl der Tauben in Belgien stark gesunken ist. Aber es gibt noch viele Taubenliebhaber und sofort beginnt jeder, der den Taubenbazillus in sich trägt, wieder zu züchten und mit Tauben zu spielen. Die Zahl der Leser von De Duif verdoppelt sich schnell und steigt nach einigen Jahren auf mehr als 2000. Unsere Zeitung ist nicht länger ein lokales Antwerpener Blättchen, sondern wird im gesamten flämischen Teil von Belgien und in vielen anderen Ländern gelesen.
 

1927 - Eine starke Frau

Henri Adriaenssens und seine Frau gehen in den Ruhestand. Die Witwe von Jaak Adriaenssens führt das Geschäft weiter. Bis 1946 steht diese starke Frau und Mutter einer kinderreichen Familie am Ruder, und es gelingt ihr, das Schiff in sichere Häfen zu steuern. Auch nachdem sie im Alter von 75 Jahren in den Ruhestand getreten ist, kann man sie noch jeden Tag bei der Arbeit sehen, sei es in der Buchhaltung, sei es beim Etiketten aufkleben. Viele Jahre war sie die Seele des Geschäftes.
 

1930 - De Duif wächst

Anfang der dreißiger Jahre entwickelt sich De Duif zu einer der führenden Zeitungen mit auch in den Niederlanden Tausenden von Lesern. 
 

1940 - Tod von Henri Adriaenssen

Henri Adriaenssen, ein Musterbeispiel für Pflichtgefühl und Tatendrang, stirbt. Die Stunden, die dieser Mann in der Druckerei verbracht hat, sind nicht zu zählen. 
 

1940-1945 - Der Zweite Weltkrieg

De Duif erscheint während des gesamten Zweiten Weltkriegs. Alle Artikel müssen der deutschen Zensur vorgelegt werden. Gerard Adriaenssens erinnert sich: „Ich weiß noch gut, dass Louis Vermeyen einen Artikel über das Auge der Taube geschrieben hatte. Das Auge als Gradmesser der Qualitäten. Er machte es den Deutschen schwer, die dachten, dass es eine Satire über Hitler wäre. Der ‚Augenartikel‘ durfte dann auch nicht erscheinen.“
Erst zur Zeit der Invasion der Alliierten gab es kein Papier mehr, sodass die Zeitung nicht mehr erscheinen konnte. Darüber hinaus waren die Mitarbeiter leer geschrieben. Schreiben über einen Sport, der nicht ausgeübt werden darf, kann man auf die Dauer nicht.
 

Jos Adriaenssens1947 - Die schönste Taubensportzeitung

Erst 1947 bekommt De Duif die Erlaubnis, dass sie wieder erscheinen darf. Nach Meinung der Belgier waren die Deutschen zu kompromissbereit gewesen und sie verdächtigen De Duif der Kollaboration. Außerdem waren die Druckerei und die angrenzenden Wohnhäuser durch die Bombenangriffe auf Antwerpen in den Jahren 1944 – 1945 beschädigt worden, und auch das Material war verschwunden oder veraltet. 
Jos Adriaenssens, der seit 1918 in der Redaktion tätig war, überwindet mit Hilfe einer Schar von Mitarbeitern alle Schwierigkeiten. De Duif entwickelt sich zur besten und schönsten Taubenzeitung, die man in jener Zeit kennt, und der Taubensport erlebt eine nie zuvor dagewesene Blüte. 
 

1950 - Legendäre Schläge unter dem Hammer

Als Organisator öffentlicher Versteigerungen ist De Duif inzwischen tonangebend. Während dieser Zeit kommen mehrere legendäre Schläge unter den Hammer, darunter Evrard Havenith und Huyskens-Van Riel. 
 

1951 - Gebrüder Janssen

De Duif hat die Ehre, eine einmalige Versteigerung der damals schon weltberühmten Gebrüder Janssen aus Arendonk zu organisieren. 

Aankondiging van verkoop Gebroeders Janssen, Arendonk
Versteigerung Gebrüder Janssen, 1951.
 

1959 - Het Goudklompje

In diesem Jahr findet die Versteigerung von Louis Pepermans statt. Sein „Goudklompje“ (Goldklümpchen) wird die (bis dahin) teuerste Taube aller Zeiten. 
 

1965 - Autoren

Im Lauf der Jahre wurde De Duif auch für ihre hervorragenden Autoren bekannt. Namen wie Louis („Fik“) Vermeijen, Jan Aerts, Jacques Tournier und Arie van den Hoek sorgen für Gesprächsstoff und regen noch heute die Phantasie an. Auch Namen wie Pol Huysentruyt („West-Vlaamse Galmpjes“), Roger van Quickenborn („Quick“) und Meester Van Acker sind unlösbar mit De Duif verbunden.
Übrigens kann sich De Duif auch heute noch immer auf ein Team von überragenden Autoren verlassen. Ad Schaerlaeckens ist ohne Wenn und Aber der beste Autor unserer Zeit, und dasselbe gilt für Star-Reporter Gert Huyghe („Hugo“). 
 

1970 - Stan Raeymakers

Inzwischen ist Stan Raeymakers bei De Duif eingetreten. Er arbeitet hauptsächlich als PR-Mann und Verkaufsleiter. Erneut folgen rekordverdächtige Versteigerungen wie die von Arie van den Hoek, Mariën-Pieterse und Boy Peeters.
 

1981 - De Gouden Duif (Die Goldene Taube)

Der erste Gouden-Duif-Wettbewerb und das anschließende Fest mit Siegerehrung finden statt. Ein grandioser Erfolg: Heute, Jahrzehnte später, ist die Gouden Duif zu einem Begriff bei den Taubenzüchtern in aller Welt geworden. Der prestigeträchtige Titel „Gouden-Duif-Gewinner“ ist einer, von dem die meisten Taubenzüchter nur träumen können. Jedes Jahr besuchen Tausende von Taubenliebhabern aus aller Welt das Fest, das dank der großzügigen Sponsoren noch immer gratis für jedermann zugänglich ist. Taubensport verbrüdert!
 

1985 - Zwartje de Postduif (Zwartje, die Brieftaube)

Nach dem enormen Erfolg von „Het Grote Postduiven Boek“ (In Deutschland unter dem Titel „Das große Buch der Brieftaube“ erschienen) im Jahr 1979 (wahrscheinlich das meist verkaufte Taubenbuch aller Zeiten, innerhalb von zwei Monaten gingen 15.000 Exemplare über den Tisch), das Jan Hermans zusammen mit Prof. Van Grembergen und Arie van den Hoek schrieb, folgt 1985 die Fernseh-Serie „Zwartje de Postduif“.
Zwartje de Postduif ist eine mehrteilige Serie die im nationalen belgischen und niederländischen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Das waren noch Zeiten! Begleitend zur Serie wurde das „Handboek Postduiven“ (Handbuch Brieftauben) herausgegeben, das viele Züchter bei ihren ersten Schritten im Taubensport begleitet hat.

Zwartje de Postduif
Zwartje de Postduif, 1985.
 

1986 - Eine neue Ära

Jos Adriaenssens, jahrelang Eigentümer und Seele von De Duif stirbt. Die Familie Adriaenssens übergibt De Duif in die Hände von zwei Jüngeren: Jan Hermans (1977 als Autor begonnen) und Gust Raeymakers. Mit vereinten Kräften setzen sie das Werk fort. 
 

1988 - New look I

De Duif feiert ihr 100-jähriges Bestehen. Sie bekommt ein neues Outfit, das Redaktions-Team wird verändert und einige neue Mitarbeiter stoßen dazu. Ein „New Look“ für De Duif, wir fühlen uns 100 Jahre „jung“.
 

1990 - Jan Hermans

Seit Anfang der neunziger Jahre führt Jan Hermans die Geschäfte allein weiter. Gust Raeymakers bleibt De Duif als Auktionator verbunden. 
 

1992 - Invincible Spirit

Mit der Gründung von Jan Hermans Pigeons (JHP) Ende der achtziger Jahre werden die Aktivitäten weiter ausgedehnt und viele Transfers von Spitzentauben vermittelt. So werden legendäre Tauben wie „Smaragd II“ (Wim van Leeuwen), „Invincible Spirit“ (Broer Biemans), „Beatrix“ (Gebr. Kuijpers), „Fieneke 5000“ (Flor Vervoort) und „Super Ben“ (Robert Ben) werden für Rekordsummen transferiert.
Der „Invincible Spirit“ erzielt einen neuen Weltrekord. Er wird für 365.000 Gulden (heute etwa 166.000 €) verkauft und ist damit die bis dahin teuerste Taube der Welt. Er fliegt Erster Klasse zu seinem neuen Eigentümer und sorgt damit für Schlagzeilen in der Tagespresse des In- und Auslands.
 

Rik en Jan Hermans2006 - Umzug

Das Zentrum der Stadt Antwerpen wird nach gut 100 Jahren verlassen, und in Zandhoven werden neue Geschäftsräume bezogen. Jans Sohn Rik tritt ins Geschäft ein, dem einige Jahre später Tochter Anke folgt.
 

2013 - De Golden Ten

Im November 2013 ist es so weit: Unsere erste Golden-Ten-Versteigerung findet statt. Zwei Tage lang halten wir uns in einem Hotel auf, um Tauben der besten belgischen, niederländischen und deutschen Züchter zu versteigern. 
Klingt elitär? Sicher nicht! Der Saal ist gerammelt voll mit Züchtern, die die Möglichkeit haben, alle diese Tauben in die Hand zu nehmen und anzusehen (und das ist im digitalen Zeitalter sicher keine Selbstverständlichkeit mehr), mit den verkaufenden Meistern zu plaudern und vor allem wieder einmal alte Bekannte zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen. 
Die Versteigerung wird auf allen Ebenen erfolgreich, eine neue Tradition ist geboren.

Een stampvolle zaal tijdens de eerste Golden Ten veiling
Golden Ten Versteigerung, 2013.
 

2016 - New Look II

Die Welt verändert sich, und auch De Duif geht mit der Zeit. Die bestehende Website wird ausgemustert und durch eine frische moderne Site ersetzt.  

 

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